Im Juli 2021 ereigneten sich eine Reihe von starken Regenfällen in Nordtirol (Abb. 1). Der heftige Niederschlag in der Nacht vom 10. zum 11. Juli löste im Einzugsgebiet Bettelwurf Sedimentmobilisierungen aus. Dieses Ereignis fand frühmorgens zwischen 4:45 und 5:00 statt, exakt während der Niederschlagsspitze von ca. 8mm innerhalb 15 Minuten (roter Kreis).
An den hierdurch übersteilten Rinnenflanken wurden zwei Wochen später Rutschungen detektiert, welche am 24. Juli durch ein weiteres einzelnes Starkregenereignis zwischen 17-18:00 ausgelöst wurden (Abb. 3)
Um die von Sedimentmobilisierung betroffenen Bereiche zu bestimmen, wurden photogrammetrische Drohnenbefliegungen am 21. und 29. Juli 2021 durchgeführt. Abb. 5 zeigt die Oberflächenänderung, die von dem Ereignis am 24. Juli ausgelöst wurde. Erosionszonen erscheinen hierauf blau, Depositionszonen in Orange-Rot. Beide Befliegungen wurden mit einer Drohne vom Typ DJI Mavic 2 Pro durchgeführt, die mit einer 20 MP Hasselblad Kamera ausgestattet war. Hierbei wurden eine Befliegungshöhe von 80 Meter über Grund sowie Überlappungsanteile von 80% (seitlich) bzw. 85% (in Bewegungsrichtung) gewählt. Die Georeferenzierung wurde über 15 Markerpunkte vorgenommen, die über ein Emlid Reach RS2 dGNSS eingemessen wurde. Die photogrammetrische Prozessierung erfolgte im Programm Agisoft Metashape Pro, und die resultierenden 3D-Punktwolken wurden mithilfe des M3C2-Algorithmus in der Software Cloud Compare verglichen, um Änderungen der Oberfläche zu detektieren.